Bellingham hatte Zweifel vor Wechsel zum BVB

Lorenz Rusch

Mit Borussia Dortmund weilt der nächste Topklub im Trainingslager in Saalfelden. Trotz schlechten Wetterprognosen entschied sich der Bundesligist für das Trainingscamp und bereitet sich dort auf die neue Saison vor. Jetzt überrascht Neuzugang Jobe Bellingham besonders mit einer Aussage bei einer PK.

Vom 4. bis 9. August schlagen die Borussen ihre Zelte in Österreich auf: Im sechstägigen Trainingslager in Saalfelden bereitet sich die Mannschaft intensiv auf die neue Saison vor. Zwischen den zwei Trainingseinheiten am Dienstag stellte sich Jobe Bellingham, der bisher einzig namhafte Neuzugang des BVB, in einer Medienrunde den Fragen der Journalisten.

Der 19-jährige Engländer war diesen Sommer für 30 Millionen Euro von AFC Sunderland nach Dortmund gewechselt und konnte bei der Klub-WM in Amerika bereits seine ersten Spiele für den neuen Verein absolvieren. Dabei erinnerte nicht nur der Name viele Fans an seinen älteren Bruder Jude: gleicher Laufstil, gleiche Position, ähnliche Stärken.

Bild: AP

Wegen Vergangenheit des Bruders – Jobe hatte Zweifel
In Dortmund muss Jobe nämlich in große Fußstapfen treten. Auch sein Bruder war im Sommer 2020 als Teenager zum BVB gekommen, entwickelte sich rasant und wechselte später für über 100 Millionen Euro zu Real Madrid. Dort überzeugte Jude von Anfang an und konnte gleich in seiner ersten Saison die Champions-League gewinnen.

Auf die Frage nach der gelb-schwarzen Vergangenheit seines Bruders bestätigt Jobe jetzt Skepsis, die er vor seinem Wechsel nach Dortmund hatte: „Ich weiß nicht, ob ich sagen würde, dass ich Angst hatte. Es ist eher etwas, worüber man schon nachdenkt – und ich hatte da auch gewisse Sorgen, gerade ich, ich bin ja noch jung. Ich bin nicht perfekt. Also ja, ich mache mir über solche Dinge Gedanken.“

"Ich bin jemand, der fest daran glaubt, dass die Meinung anderer nicht bestimmen sollte, was ich in meinem Leben machen will."Jobe Bellingham ist überzeugt von seinem Wechsel

Bellingham-Brüder mit großer gegenseitiger Unterstützung
Trotz großer Fußstapfen entschied sich der 19-Jährige am Ende für einen Wechsel zum BVB. „Ich bin jemand, der fest daran glaubt, dass die Meinung anderer nicht bestimmen sollte, was ich in meinem Leben machen will“, beschreibt Jobe die endgültigen Beweggründe für den Wechsel. Über die Entscheidung freute sich auch der ältere Bruder, wie Jobe auf der PK verriet: „Ich habe ihn angerufen, als ich wusste, dass ich bei Dortmund unterschreiben würde. Er sagte nur, dass er extrem stolz sei. Er hat viel gelacht, aber er hatte nichts anderes zu sagen, außer dass ich es genießen soll.“

Die Brüder sind bekannt für die gegenseitige Unterstützung ihrer Karrieren. Jude betonte bereits in mehreren Interviews, die Spiele von Jobe stets von Madrid aus zu verfolgen und mitzufiebern. Auch Jobe verfolgte viele Spiele des großen Bruders live im Stadion – unter anderem den Champions-League Triumph von Jude über den BVB und die Schmach gegen Mainz, als Dortmund am letzten Spieltag dramatisch die Meisterschaft verspielte.

Bild: AFP/APA/JUSTIN TALLIS

Wie bereits in England entschied sich Jobe allerdings auch beim BVB, nur den Vornamen auf dem Trikot zu tragen – ein klares Zeichen, dass der Mittelfeldspieler in Dortmund seine eigene Geschichte schreiben will. Nicht als Alleinunterhalter, sondern als wichtiges Puzzlestück für mannschaftlichen Erfolg. „Dortmund ist kein Klub, zu dem man kommt, um ein Superstar zu sein. Ich möchte kein Superstar sein, sondern ein hochleistungsfähiger Spieler“, zeigt sich Jobe Bellingham zurückhaltend.

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